Achtsamkeit ist die Fähigkeit, im Hier und Jetzt zu sein und den Moment bewusst wahrnehmen zu können. Wie du mit nur einer Tasse Tee eine wirksame Achtsamkeitsübung durchführen kannst, erfährst du in folgendem Beitrag!
Achtsamkeit und Tee
Achtsamkeit und Tee – wie passt das zusammen? Achtsamkeit ist das Gegenteil von Multitasking. Es beschreibt die Fähigkeit, ohne Ablenkungen um Hier und Jetzt zu sein, den Moment bewusst und wertfrei wahrzunehmen und den Fokus auf nur eine Sache zu richten. Diese Fähigkeit kann im hektischen Alltag, in dem wir immer erreichbar sind, schnell verloren gehen. Damit auch du von den positiven Auswirkungen der Achtsamkeit profitieren kannst, zeigen wir dir heute eine Achtsamkeitsübung, die du ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst – das Teetrinken.
Die Welt der Teekulturen ist so vielfältig, wie die Blätter des Teestrauches selbst. In der Geschichte des Tees finden wir eine reiche Tradition, die sich über Jahrhunderte erstreckt. Von der spirituellen japanischen Teezeremonie, der geselligen Ostfriesischen Teetied (Teezeit), bis zum südamerikanischen Mate-Tee, der auch als das „grüne Gold der Indios” bezeichnet wird. Tee hat die Menschheit seit langem mit seiner Wirkung auf Körper und Geist fasziniert und wird daher gerne als Hilfsmittel für Achtsamkeitsübungen und Meditationen verwendet.
Statt den Tee beim Frühstücken, beim Arbeiten oder beim Lesen zu trinken, wollen wir uns daher im Sinne einer Achtsamkeitsübung 15 Minuten Zeit nehmen, um den gesamten Prozess von der Teezubereitung bis zum Teetrinken mit all unseren Sinnen zu erleben. Falls du noch nicht sicher bist, welcher Tee der Richtige für dich ist, oder du mehr über die Wirkung der verschiedenen Teesorten erfahren willst, stellen wir dir vorher noch einige Teesorten vor.
Verschiedene Teesorten – verschiedene Wirkungen?
So, wie die verschiedenen Teesorten unterschiedliche Geschmäcke haben, haben sie auch verschiedene Wirkungen. Im Folgenden werden wir dir die bekanntesten Teesorten mit ihren Wirkungen näher bringen.
Grüner Tee:
Der Grüntee ist besonders in asiatischen Regionen beliebt. Das liegt nicht zuletzt an der Geschichte und dem dortigen Anbau der Teeblätter. Der Grüntee bringt eine ganze Reihe Vorteile mit sich. Unter anderem enthält er Magnesium, Vitamin C, sowie Calcium und Theanin. Besonders letzteres sorgt im Körper für ein Gefühl der Entspannung und trägt zur Stressreduktion bei. Grüntee pflegt nicht nur die Haut und versorgt sie mit Feuchtigkeit, sondern schützt auch unsere Körperzellen. Er hilft ebenfalls beim Abnehmen und kann bei regelmäßiger Einnahme das Risiko einer Krebserkrankung senken. Grüntee ist also ein ziemlicher Allrounder unter den verschiedenen Teesorten. Durch das im grünen Tee enthaltene Koffein kann er auch als Wachmacher-Tee bezeichnet werden und ist eine gute Alternative zur morgendlichen Tasse Kaffee. Dementsprechend solltest du auf Grüntee vor dem zu Bett gehen verzichten. Halte dich bei der Zubereitung des grünen Tees unbedingt an die vom Hersteller angegebene Ziehzeit, da dein Tee ansonsten schnell einen grasigen Geschmack annimmt.
Früchte Tee:
Wie der Name schon verrät, besteht der Früchtetee aus verschiedenen Obstsorten. Sie werden dafür getrocknet und anschließend mit heißem Wasser aufgegossen. Früchtetee hat nicht nur eine meistens schöne, rote Farbe – er liefert dem Körper auch wichtige Mineralien und Vitamine. Der Früchtetee enthält kein Koffein ist aufgrund seiner enthaltenen Süße bei Kindern sehr beliebt.
Kräuter Tee:
Der Kräutertee wird als besonders aromatisch empfunden. Die wohl bekanntesten Kräuterteesorten sind der Pfefferminztee, der Kamillentee und der Brennnesseltee. Gerade bei Magen-Darm Erkrankungen kann eine Tasse Kräutertee den Körper unterstützen. Er kann neben dem klassischen Einsatz als Getränk auch als Dampfbad bei Erkältungen Wunder bewirken. Dazu wird der Tee wie gewohnt aufgekocht und anschließend inhaliert, um die Atemwege zu befreien und zu entspannen.
Schwarzer Tee:
Den schwarzen Tee wirst du wahrscheinlich als Wachmacher kennen. Er enthält besonders viel Koffein und wird daher häufig zum Frühstück getrunken. Im Unterschied zum Kaffee wird beim schwarzen Tee das Koffein nicht sofort freigesetzt. Der Koffeingehalt steigt über mehrere Stunden verteilt in unserem Körper an – der Vorteil: Wir bleiben wach und konzentriert, ohne in ein sogenanntes „tief” zu verfallen. Jedoch sollten schwangere Frauen und Personen, die an Bluthochdruck leiden, aufgrund des Koffeins nicht mehr als ein bis zwei Tassen pro Tag trinken.
Der Chai-Tee, eine Unterkategorie des schwarzen Tees, wird insbesondere in südlichen Regionen Asiens getrunken. Der Tee besteht aus schwarzem Tee, sowie den typischen Chai-Gewürzen (Zimt, Nelken, Ingwer, Kardamom) und einem Schuss Milch.
Weißer Tee:
Weißer Tee ist der am wenigsten verarbeitete Tee. Er enthält besonders viel Kalium und Fluorid und schützt und stärkt damit insbesondere deine Zähne und das umliegende Zahnfleisch. Weißer Tee verfärbt deine Zähne nicht, noch dazu schützt er diese vor Säure, die von Kariesbakterien im Mundraum entsteht. Er hilft deinem Körper beim Stressabbau und eignet sich somit besonders für eine Achtsamkeitsübung. Für die Zubereitung gilt das Gleiche wie für den Grüntee – zieht er zu lange, schmeckt er bitter.
Nachdem du jetzt mit den bekanntesten Teesorten und ihren verschiedenen Wirkungen bekannt gemacht wurdest, können wir mit der Achtsamkeitsübung starten. Nimm dir eine Tasse mit einer auf dich und deine Bedürfnisse abgestimmten Teesorte und los geht’s.
Achtsamkeitsübung: Anleitung
Bevor du anfängst, versuche dich an einen ruhigen Ort ohne Ablenkungen, wie z. B. Smartphone und Laptop, zu begeben. Suche dir einen gemütlichen Platz aus, an dem du für die nächsten 15 Minuten ungestört bist und die Achtsamkeitsübung durchführen kannst.
Schritt 1: Beginne mit ein paar bewussten Atemzügen, um ganz im Moment anzukommen und dich auf die folgende Übung einzulassen.
Schritt 2: Als ersten Schritt nimmst du mit all deinen Sinnen wahr, wie du den Tee in die Tasse gibst. Schaue dir die Tasse genau an. Welche Farbe hat sie? Wie fühlt sich die Oberfläche der Tasse auf deiner Haut an? Ist sie rau oder glatt – kalt oder warm – breit oder schmal? Wie sieht der Tee aus – welche Bestandteile und Farben hat er? Wie riecht der Tee? Ist er schwer oder leicht? Wie verändert sich das Gewicht deiner Tasse, wenn du den Tee hinein gibst?
Schritt 3: Als nächstes bringst du das Wasser zu kochen. Vielleicht in einem Wasserkocher oder in einem Topf? Fühlst du die Schwere in deinem Arm, wenn du das Wasser hineinfüllst? Wie hört es sich an, wenn das Wasser den Boden berührt? Dauert es lange, bis das Wasser anfängt zu kochen? Nimm die Geräusche des aufkochenden Wassers wahr und beobachte, wo der Wasserdampf entweicht. Kannst du das kochende Wasser sehen und den Wasserdampf mit deinen Augen verfolgen?
Schritt 4: Involviere nun all deine Sinne beim Aufgießen des Tees. Nimm die Geräusche des Wassers und die Temperatur der Teetasse in deinen Händen wahr. Du kannst zusehen, wie das Wasser in die Tasse läuft und langsam die Farbe des Tees annimmt. Wie riecht der aufsteigende Dampf?
Schritt 5: Versuche, beim Trinken des Tees im Moment zu bleiben. Falls störende oder ablenkende Gedanken kommen, konzentriere dich beim nächsten Atemzug ganz in Ruhe wieder auf deinen Tee. Wie schmeckt er? Kannst du einzelne Bestandteile herausschmecken? Wie verändert sich die Temperatur in deinen Händen? Wie fühlt sich dein Mund und dein Hals an? Wie groß sind die Schlucke, die du trinkst?
Integration in den Alltag
Wir hoffen, dass dir die Achtsamkeitsübung gefallen hat. Beim Üben ist vor allem die Regelmäßigkeit entscheidend. Du wirst schneller positive Effekte erfahren, wenn du jeden Tag ein bisschen, statt alle zwei Wochen ganz viel auf einmal übst. Vielleicht möchtest du die Achtsamkeitsübung ja sogar regelmäßig in deinen Alltag, wie z. B. deine Morgenroutine, integrieren. Wenn du wissen möchtest, wie das am besten funktioniert, lies dir gerne unsere Blogartikel dazu durch!
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