Angststörung gehören zu den am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen und können das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. In diesem Artikel werden wir uns mit der Definition von Angststörungen sowie den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmethoden auseinandersetzen. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in diesem Bereich und zeigen Dir, wie Achtsamkeit im Umgang damit helfen kann.
Angst
Angst ist eine natürliche Reaktion, die normalerweise vor Gefahr oder einer Bedrohung warnt. Das Gefühl der Angst versetzt den Körper in Alarmbereitschaft. Man beginnt, die Gefährlichkeit der Situation und Handlungsoptionen abzuwägen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Reaktionen wie Weglaufen, Warten oder der Angriff sind Beispiele dafür. Wenn die bedrohliche Situation endet, endet auch die Angst. Wie sich eine Angststörung äußert und was Du gegen sie tun kannst, erfährst Du im Folgenden.
Definition von Angststörungen
Von einer Angststörung spricht man, wenn Angstreaktionen auch in eigentlich harmlosen Situationen auftreten. Die Angst steht in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung. Die Betroffenen erleben die Angst sehr intensiv, sowohl psychisch als auch körperlich.
Ursachen von Angststörungen
Eine genaue Ursachenbeschreibung in Bezug auf Angststörungen gibt es derweil noch nicht, jedoch wird vermutet, dass verschiedenste Faktoren hierbei eine Rolle spielen. Zu den möglichen Entstehungsfaktoren von Angststörungen gehören zum Beispiel:
- Einschneidende persönliche Lebensereignisse in der Vergangenheit
- Stress und Belastungen im Zusammenleben oder Zusammenarbeiten mit anderen Menschen
- Falsch erlernte und verinnerlichte Verhaltensweisen
- Körperliche Faktoren, wie etwa ein Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn
Symptome von Angststörungen
- Herzrasen
- Zittern
- Ruhelosigkeit
- Schwitzen
- Kalte und feuchte Hände
- Mundtrockenheit
- Übelkeit
Behandlung von Angststörungen
Die Behandlung von Angststörungen umfasst in der Regel Psychotherapie und Medikamente. Je nach Schweregrad der Störung kann auch eine stationäre Psychotherapie hilfreich sein. Durch die Behandlung können die Symptome gelindert werden oder sogar ganz verschwinden. Es kann jedoch zu Rückfällen kommen. Der Umgang mit der Krankheit ist ein wichtiger Aspekt der Behandlung, der Patient lernt hierbei, mit der Angst besser umgehen zu können.
Neueste Wissenschaftliche Erkenntnisse
Genetische und erlernte Ursachen
Angststörungen können ebenfalls durch genetische Ursachen entstehen. Aus Zwillingsstudien ist bekannt, dass der Anteil der für Angst verantwortlichen Gene zwischen 30 % und 60 % liegt. Der Rest ist erlernt – hier spricht man auch von Epigenetik. Darunter versteht man äußere Einflüsse, die aus der Umwelt kommen und sich auf einen Organismus auswirken. Negative Lebensereignisse wie Trennungen, Todesfälle oder Unfälle können zu Angststörungen führen. Angststörungen können aber auch durch Prozesse ausgelöst werden, die auf biochemischer Ebene ablaufen. Stresssituationen setzen Cortisol frei, das direkt in den Zellkern eindringt und biochemische Prozesse beeinflusst. Cortisol kann Angstgene direkt aktivieren.
Wege zur Vorbeugung
Neueste Erkenntnisse zeigen, dass jeder Mensch in der Lage ist, auf biochemischer Ebene einer Angsterkrankung entgegenzuwirken. Dazu dienen Maßnahmen wie Meditation, gesunde Ernährung, Yoga, Achtsamkeitstrainings, Psychopharmaka und Psychotherapie. Diese Methoden können dazu beitragen, biochemische Prozesse im Körper positiv zu beeinflussen und so Angstgene zu deaktivieren.
Wie Achtsamkeit bei Angst helfen kann
Achtsamkeit und eine nicht wertende Haltung können helfen, den Teufelskreis der Angst zu durchbrechen. Anstatt bei der Angst zu verweilen oder sie ganz zu vermeiden, sollte man die körperlichen Symptome ohne Wertung wahrnehmen. Beobachte diese und beschreibe sie in Gedanken so genau wie möglich, damit Du im Hier und Jetzt bleiben kannst. Dies hilft, das Verzetteln in Gedankeninhalten zu vermeiden und Ängste abzubauen.
Positive Wirkung von Achtsamkeit auf den Körper
Auch bei Panikattacken und akuter Angst in angstauslösenden Situationen kann Achtsamkeit positiv auf Geist und Körper wirken, was sich wiederum auf die Angst auswirkt. Es stellte sich heraus, dass das Praktizieren von Achtsamkeit mit Veränderungen im Körper verbunden ist, wie z.B. einer Verlangsamung der Atmung, einer Senkung der Herzfrequenz, einer Senkung des Blutdrucks, einer Entspannung der Muskeln und einer Verringerung des Stresshormons Cortisol. Regelmäßiges Einbeziehen von Achtsamkeit in den Alltag, etwa in Form von Meditation oder anderen Praktiken, kann sich positiv auf die Angst auswirken.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Angststörungen eine häufige psychische Erkrankung sind, die das Leben von Betroffenen stark beeinträchtigen können. Die Ursachen dafür sind vielfältig und können sowohl genetische als auch Umweltfaktoren umfassen. Die Symptome sind körperlich und psychisch und können durch Psychotherapie und Medikamente behandelt werden. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Achtsamkeit und eine nicht wertende Haltung bei der Bewältigung von Angststörungen hilfreich sein können. Indem man sich auf den gegenwärtigen Moment konzentriert und die körperlichen Symptome ohne Wertung wahrnimmt, kann man den Teufelskreis der Angst durchbrechen und Ängste abbauen.
Tipps gegen Angst
Du hast nun gelernt, was eine Angststörung ist. In unserem Artikel Tipps gegen Angst geben wir Dir weitere Tipps, wie Du selbst mit Ängsten umgehen kannst oder anderen Leuten mit ihren Ängsten helfen kannst.
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