Chronische Schmerzen können in unserem Alltag immer wieder auftreten und unsere Aufmerksamkeit, unser Gedächtnis und unsere kognitive Leistung beeinträchtigen. Wieso es sich für dich auszahlt, dem Umgang mit chronischen Schmerzen mehr Aufmerksamkeit zu widmen, erfährst du in diesem Artikel.
Was sind chronische Schmerzen?
Schmerz ist die (subjektive) Wahrnehmung von irritierenden, stechenden, pochenden, brennenden oder schmerzenden Empfindungen in unserem Körper. Es handelt sich um eine unangenehme Erfahrung, die jeden Aspekt unseres Lebens beeinflusst. Die Schmerzen können durch Krankheiten, Verletzungen, Entzündungen, Operationen, Krebsbehandlungen, Sport, Arbeit und weiterem bedingt sein.
Es gibt zwei Arten von Schmerzen, die nach ihrer Dauer unterschieden werden: Akute und chronische Schmerzen; während akute Schmerzen auf Krankheiten, Verletzungen, akute Entzündungen, Gewebeschäden oder Operationen zurückzuführen sind, sind chronische Schmerzen anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen, die mindestens drei Monate oder länger andauern. Chronische Schmerzen sind eine Kombination aus sensorischen und emotionalen Erfahrungen, die von Mensch zu Mensch variieren und in den letzten Jahrzehnten zu einem immer häufigeren Problem für die körperliche und psychische Gesundheit geworden sind.
Langfristige chronische Schmerzen können verschiedene psychische Probleme wie Angst, Depression, kognitive Beeinträchtigung und emotional unangenehme Zustände hervorrufen.
Nach der Internationalen Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (ICD) unterteilt die neue ICD-11 chronische Schmerzen in neue Klassifizierungen:
- chronische Primärschmerzen
- chronische Schmerzen durch Krebs
- chronische posttraumatische und postoperative Schmerzen
- chronische neuropathische Schmerzen
- chronische Schmerzen im Gesichtsbereich und Kopfschmerzen
- chronische viszerale Schmerzen
- chronische Schmerzen des Bewegungsapparats.
Zu den häufigsten Arten von chronischen Schmerzen gehören Schmerzen im unteren Rückenbereich, Nackenschmerzen, Migräne, neuromuskuläre Schmerzen und Gelenkschmerzen. Daher können chronische Schmerzen ein langfristiges Gesundheitsproblem sein, wenn sie nicht gut behandelt werden – körperlich als auch psychisch.
Wechselwirkung zwischen Körper und Geist
Die Entstehung und der Verlauf chronischer Schmerzen beeinflussen sich gegenseitig in bidirektionaler Weise. Darüber hinaus können negative oder unangenehme psychologische Erlebnisse sowohl Risikofaktoren als auch die Folge von chronischen Schmerzen sein.
Sie stehen in enger Verbindung mit unseren Emotionen und unserem mentalen Zustand. Psychosomatischer Schmerz, der Geist-Körper-Dualismus, ist ein psychologischer Zustand, der durch emotionalen und mentalen Stress verursacht wird und körperlich krank macht. Wenn du wissen willst, wie man Stress abbauen kann, lies dir einfach unseren Beitrag dazu durch. Ein negativer oder unangenehmer emotionaler Zustand kann die Schmerzwahrnehmung verstärken, während ein positiver Zustand die Schmerzempfindung verringern kann. Es bestehen Wechselwirkungen zwischen Schmerz, Emotionen und Kognition, welche sich gegenseitig entweder positiv oder negativ beeinflussen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir uns mit unseren chronischen Schmerzen und unserer psychischen Gesundheit ernsthaft auseinandersetzen.
Tipps gegen chronische Schmerzen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit chronischen Schmerzen umzugehen, um u.a. weiteren psychischen Problemen vorzubeugen und möglicherweise sogar die Schmerzen zu lindern, wenn diese durch die Psyche verursacht worden sind.
Chronische Schmerzen – Achtsame Meditation:
Worauf wir uns mental konzentrieren, beeinflusst unseren Gemütszustand. Lenken wir unseren Fokus von unseren chronischen Schmerzen und Sorgen weg, so schaffen wir neuen Platz für mehr Achtsamkeit und können unseren Geist beruhigen. Mithilfe von Meditationen können wir nachweislich unser emotionales sowie mentales Wohlbefinden steigern und unsere Achtsamkeit und unsere Leistungsfähigkeit aktiv trainieren.
Chronische Schmerzen – Atemübungen:
Tiefes Atmen stimuliert das parasympathische Nervensystem, welches für Entspannung und einen niedrigeren Cortisolspiegel verantwortlich ist.
Chronische Schmerzen – Visualisierungsmeditation:
Zum Abbau von Stress und Ängsten kannst du deine Vorstellungskraft nutzen, um dich in eine beruhigende und angenehme Umgebung zu versetzen, z. B. in den Wald, an einen ruhigen Strand oder auf das Gras.
Chronische Schmerzen – Yoga, Qigong und Tai-Chi:
Langsame Dehnungs- und Kräftigungsübungen, Konzentration auf die Atmung und auf die Körperhaltung. In diesem Artikel gehen wir auf die Beziehung von Yoga und Achtsamkeit ein.
Chronische Schmerzen – Bewegung:
Mit der regelmäßigen Ausübung der unterschiedlichsten Sportarten wie Schwimmen und Pilates oder allein mit einfachen körperlichen Aktivitäten, wie täglich um den Block spazieren gehen, wird das autonome Nervensystem dazu angeregt, Endorphine auszuschütten, um Stress und Ängste abzubauen. Achtsamkeit im Sport kann dafür auch sehr interessant sein.
Chronische Schmerzen – Progressive Muskelentspannung:
Entspannung durch Anspannung. Diese Technik kann dir helfen, deinen mentalen Zustand durch Konzentration auf den Körper zu entspannen, was einen ruhigeren Geist bewirken kann.
Chronische Schmerzen – Gesunde Lebensmittel:
Eine ausgewogene Ernährung ist unumgänglich – natürlich können aber auch Muntermacher dazugehören wie zum Beispiel Süßes (z. B. dunkle Schokolade, Honig), aber auch warme Getränke (z. B. Kräutertee, grüner Tee, koffeinfreier Tee, warme Suppe) und selbstverständlich auch Wasser, Obst, Gemüse sowie gesunde Fette.
Chronische Schmerzen – Rehabilitation:
Professionelle Hilfe in Physiotherapie, Beschäftigungstherapie und/oder Psychotherapie können helfen und können bereits aufgesucht werden, bevor es schlimmer wird.
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