Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Veröffentlicht am
10 Januar 2020
Zuletzt aktualisiert
16 Dezember 2023

Wohlbefinden am Arbeitsplatz – falls du dich fragst, wie das geht und wie auch du es schaffst, dein Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu steigern, dann bist du hier genau richtig! Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen!

Warum ist Wohlbefinden am Arbeitsplatz wichtig?

Vergessen wir für eine Sekunde, dass es bei Unternehmen um Profite, Bilanzen und Zukunftspläne geht. Denken wir daran, wer diese Arbeit leistet.

Viele Menschen verbringen ein Drittel ihres Lebens am Arbeitsplatz und stecken viel von ihrer Energie und Kraft in die Aufgaben und Prozesse, die eine Firma am Laufen halten. Es wundert sicherlich niemanden, dass an vielen Arbeitsstellen kein Verständnis dafür aufgebracht wird, dass Mitarbeitenden ein Grad an Selbstbestimmung helfen könnte, ihre Aufgaben mit mehr Leichtigkeit und Zufriedenheit zu bewältigen. Besonders in diesen Zeiten ist es daher wichtig, auf das Wohlbefinden in Unternehmen zu schauen.

Die Studienlage ist klar: Sich um das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden zu kümmern, zahlt sich vielfach aus. Gesteigerte Produktivität und Kreativität sowie immense Kosteneinsparungen sind nur einige Vorteile einer hohen Employee Health.

Wie kann man überhaupt das Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern?

Wohlbefinden steigern – In der Psychologie gibt es das PATH-Modell, nach dem die folgenden Praktiken das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und darüber hinaus das Unternehmen selbst verbessern können.

1. Work-Life-Balance

Work-Life-Balance verbessern – Wenn Arbeitgebende verstehen, dass Mitarbeitende ein Leben außerhalb der Arbeit haben und ihnen dafür Raum geben, wie zum Beispiel anhand flexibler Arbeitszeiten und der Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten, bindet dies die Mitarbeitenden stark an das Unternehmen.

2. Personalentwicklung

Alles, was die Mitarbeitenden fortbildet, obgleich es um Aufgaben, Leadership oder eine allgemeinere Bildung geht, vermittelt, dass das Unternehmen an ihren Fähigkeiten interessiert ist und dazu bereit ist, in sie zu investieren.

3. Gesundheit und Sicherheit

Prävention, Analyse und Behandlung von physischen und mentalen Problemen der Mitarbeitenden sind goldwert. Denn wenn Mitarbeitende aufgrund solcher Maßnahmen mehr Sport treiben, sich gesünder ernähren, mit dem Rauchen aufhören, sich wegen Angststörungen in therapeutische Behandlung begeben oder einfach nur über Drogen, Stress oder Sicherheitsmaßnahmen unterrichtet werden, zahlt sich das am Ende auch ökonomisch für das Unternehmen aus, zum Beispiel in Form von weniger Fehltagen und einer höheren Produktivität.

4. Anerkennung

Zu zeigen, dass man die eigenen Mitarbeitenden für ihre Leistungen belohnt, motiviert diese, mehr aus sich herauszuholen. Ob es nun um höhere Gehälter oder Bonuszahlungen, symbolische Ehrungen und Auszeichnungen oder öffentliche Erwähnungen geht, jede dieser Gesten wird einen positiven Effekt haben.

5. Autonomie der Angestellten

Die Arbeitnehmenden in die Entscheidungsfindung zu integrieren, gibt ihnen ein Gefühl von Respekt und Verantwortung und zwingt sie somit dazu, organisatorische Probleme mit ihren individuellen Fähigkeiten anzugehen. Je mehr sich Mitarbeitende in das Geschehen einbringen können, desto weniger haben sie das Gefühl, einer stupiden Beschäftigungstherapie nachzugehen und zeigen folglich mehr Motivation und Kreativität.

Wohlbefinden am Arbeitsplatz – Meinen Mitarbeitenden geht es doch gut, was wollen die denn noch?

Diese Einstellung ist weit verbreitet in Unternehmen. Fast alle Angestellten (92 % der Befragten) geben an, dass es ihnen sehr wichtig ist, dass ein Unternehmen sich um ihr Wohlbefinden kümmert. Auch wenn die Arbeitgebenden ihnen dabei zustimmen (98 %), geben sie gleichzeitig zu, dass nicht genug dafür getan wird (59 %).

Was ist den Mitarbeitenden am wichtigsten?

Wenn es darum geht, das Wohlbefinden von Mitarbeitenden zu steigern, gibt es viele Optionen – wobei es den Arbeitnehmenden hauptsächlich darum geht, selbst entscheiden zu dürfen, wann und wo sie ihre Arbeitsleistung erbringen (76 % der Befragten). Ein firmeneigenes Fitnessstudio, ein integrierter Kindergarten oder ein gesundes Essensangebot sind dabei auch wichtig, stehen aber nicht im Vordergrund.

Und warum macht man dafür zu wenig?

Nur 19 % der Arbeitgebenden glauben, dass Mitarbeitenden kündigen würden, wenn sie denken, dass nicht genug für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz unternommen wird. Damit wird unterschätzt, wie wichtig den Arbeitnehmenden diese Programme sind, denn 54 % dieser würden sich nach anderen Stellen umsehen, 48 % würden deswegen öfter fehlen und 43 % würden weniger Mühe in ihre Arbeit stecken. Es ist offensichtlich, dass dadurch erhebliche Kosten und Produktivitätsausfälle für das Unternehmen anfallen.

Was bringen diese Programme dem Unternehmen?

Je nachdem, welche Programme man umsetzt, zahlt sich jeder Euro drei- bis fünffach aus, weil krankheitsbedingte Fehltage um 25,3 % sinken, die selbstberichtete Kreativität von 20 % auf 72 % steigt und sich der Anteil engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 7 % auf 55 % verbessert.

Demnach ist es eine finanzielle Fehlentscheidung, nicht in diese Programme zu investieren, die entweder eine flexiblere und eigenständige Arbeitsumgebung aufbauen oder eine gesündere Ernährung, mehr Sport und zukunftsfähige Lebensstile anbieten. Es darf auch nicht vergessen werden, dass man als Unternehmen sehr attraktiv für neue Bewerberinnen und Bewerber wird, wenn man viel zu bieten hat. Grundsätzlich gilt also: gesunde Mitarbeitende, gesundes Unternehmen.

Was ist der nächste Schritt für mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz?

Es wäre einfach, der Personalabteilung etwas Geld in die Hand zu drücken und sie zu bitten, ein paar Workshops zu dem Thema zu machen oder die Angestellten auf ein paar Seminare zu schicken. Selbst wenn diese Maßnahmen nachweislich wirken, ist das nicht langfristig gedacht. Um mit Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens in Unternehmen einen anhaltenden positiven Effekt zu erzielen, ist es notwendig, diese Programme in die Struktur des Unternehmens selbst zu integrieren. Wenn man als Manager:in nicht die Zeit aufbringen kann, dieses Programm zu überwachen, kann es eine wirksame Alternative sein, es den Mitarbeitenden anzuvertrauen, die sich am meisten dafür begeistern können und ihnen etwas Entscheidungsgewalt zu geben.

Welche Hürden treten bei der Durchführung jener Maßnahmen auf?

Wenn man durch die vielen Vorteile dieser Programme motiviert genug ist, sie umzusetzen, ist es wichtig zu planen, was man überhaupt umsetzen sollte. Warum nicht also die Mitarbeitenden fragen, ob sie mehr Interesse an flexibleren Arbeitszeiten und Home-Office oder doch eher an einer gesünderen und qualitativ besseren Speisekarte haben? Nach dieser Prioritätenliste kann man dann Stück für Stück neue Maßnahmen implementieren. Ein weiteres Problem zeigt sich, insbesondere bei großen Firmen, wenn man alles Mögliche anbietet, aber niemand davon weiß. Es ist vielleicht notwendig, über den Eintrag im Intranet und dem Poster an der Wand hinaus, einmal alle zusammenzutrommeln und ihnen persönlich zu sagen, welche neuen Optionen ihnen zur Verfügung stehen.

Dieser Artikel in Kürze

  • Mitarbeitenden sind Programme für ihr Wohlbefinden außerordentlich wichtig.
  • Arbeitnehmende unterschätzen dies gerne und geben – laut Statistik – zu, dass zu wenig für das Employee Well-being getan wird.
  • Dabei rentieren sich Investitionen in das Wohlbefinden der Mitarbeitenden: Jeder Euro zahlt sich drei- bis fünffach aus.
  • Dies zeigt sich zum Beispiel in einer Verringerung der krankheitsbedingten Fehltage und einer höheren Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden.
  • Was können Sie tun? Informieren Sie sich bei Ihren Mitarbeitenden, was diesen wichtig ist, und implementieren Sie die genannten Aspekte in Ihre Unternehmenskultur.
  • Die Devise der Zukunft lautet also: gesunde Mitarbeitende als Erfolgsfaktor!

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Quellen

Comcare (2014, 20 March), Benefits to business: the evidence for investing in worker health and wellbeing. https://workrehab.com.au/wordpress/wp-content/uploads/2017/05/Benefits-to-business-The-Evidence-of-Investing-in-Worker-Health-Comcare.pdf

Grawitch, Matthew & Gottschalk, Melanie & Munz, David. (2006). The path to a healthy workplace: A critical review linking healthy workplace practices, employee well-being, and organizational improvements. Consulting Psychology Journal: Practice and Research. 58. 129-147. 10.1037/1065-9293.58.3.129.

Robert Walters. (n.d.) The value of promoting employee health and wellbeing. https://www.robertwalters.com/content/dam/robert-walters/corporate/news-and-pr/files/whitepapers/health-and-wellbeing-whitepaper-aus.pdf

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