Digital Detox: So gelingt die digitale Auszeit

Veröffentlicht am
7 August 2024
Zuletzt aktualisiert
27 August 2024

Digital Detox ist ein aufkommender Trend, der uns dabei unterstützen soll, bewusster und achtsamer mit digitalen Medien umzugehen. Doch wie gestaltet man eine digitale Auszeit? In diesem Artikel erklären wir dir die Hintergründe und geben dir 7 effektive Tipps, wie du deine Bildschirmzeit langfristig reduzieren kannst.

Digitale Entgiftung: Eine Auszeit für den Geist

Wir scrollen, streamen und posten. Durch die technologischen Entwicklungen in den letzten Jahren leben wir zunehmend in einer digitalen Welt. Für die meisten Menschen sind Smartphone, Tablet und Laptop nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken.

Unendliche Möglichkeiten scheinen nur einen Klick entfernt zu sein. Aber was macht das mit uns? Die Kombination aus ständiger Erreichbarkeit und Flut an Informationen, die auf uns einströmt, kann langfristig negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Tagsüber sind wir zunehmend gestresst und Abends leidet unsere Schlafqualität.

Digital Overload bezeichnet die ständige digitale Reizüberflutung, der wir jeden Tag ausgesetzt sind. Im Sekundentakt prasseln Nachrichten auf uns ein. Dieser dauerhafte Strom an Informationen führt zu Anspannung und innerer Unruhe. Jedes pushen, pingen und vibrieren versucht unser Interesse zu wecken. Darunter leidet unsere Aufmerksamkeitsspanne und unsere Konzentrationsfähigkeit.

Rund 11 Stunden am Tag verbringen die Deutschen mit digitalen Medien laut Forsa Studie Media Activity Guide 2023. Dabei ist mit über 200 Minuten täglich das Fernsehen inklusive der Nutzung von Mediatheken das meistgenutzte Medium. Damit verbringen wir die Hälfte unseres Tages digital. Oft ist uns das gar nicht bewusst: Wollen wir das wirklich?

Der Trend Digital Detox verspricht Abhilfe. Doch was steckt dahinter und wie funktioniert das Ganze?

Mann sitzt vor Fernseher und sollte sich digitale Auszeit nehmen

Was ist Digital Detox?

Digital Detox bedeutet soviel wie digitale Entgiftung oder digitales Fasten. Damit ist eine bewusste Auszeit von digitalen Technologien und Geräten gemeint. Durch das digitale Fasten soll das Wohlbefinden erhöht und die Lebensqualität gesteigert werden. Die bewusste Distanzierung fördert einen achtsamen Umgang mit digitalen Medien.

Wie stark die Nutzung eingeschränkt wird und über welchen Zeitraum, ist dabei unterschiedlich. Von kompletter Abstinenz bis hin zu gezielten kleinen Pausen ist bei der digitalen Entgiftung alles möglich. Erlaubt ist, was sich gut anfühlt und zum jeweiligen Moment passt.

Digitale Medien im Alltag

Digitale Medien spielen eine zentrale Rolle in unserem Alltag. Darunter fallen alle elektronischen Medien, bei denen eine Interaktion zwischen Nutzer und Medium möglich ist. Die Kommunikation findet mithilfe moderner Technik statt. Klassische digitale Medien sind Smartphone, Tablet und Laptop. Aber auch digitales Fernsehen, Radio und E-Books fallen unter diese Kategorie. Den Gegensatz bilden die analogen Medien. Dazu zählen Printmedien, wie Bücher und Zeitschriften.

Bei der digitalen Auszeit nimmst du bewusst Abstand von elektronischen Medien, während analoge Medien unberührt bleiben. Also gönn dir doch mal wieder die Freude, ein gutes Buch in die Hand zu nehmen!

Frau macht Digital Detox und liegt auf der Couch, während sie ein Buch liest

Vorteile von Digital Detox

Mehr Zeit: Wir verbringen einen Großteil unseres Tages mit elektronischen Medien, sowohl beruflich als auch privat. Indem wir kleine digitale Auszeiten einlegen, können wir viel Zeit gewinnen. Wir können unsere Lebensqualität steigern und neue Interessen und Hobbys entdecken.

Verbesserte Konzentrationsfähigkeit: Digitale Medien schränken unsere Konzentrationsfähigkeit ein, da sie ständig Aufmerksamkeit fordern. Durch digitales Fasten können wir unsere Konzentration steigern und unsere Aufmerksamkeitsspanne wieder erhöhen.

Gesteigerte Produktivität: Beim digitalen Detox erhöht sich unsere Produktivität, da wir uns besser konzentrieren können und weniger abgelenkt sind. Ohne ständige Benachrichtigungen und Ablenkungen durch soziale Medien oder E-Mails können wir uns intensiver mit unseren Aufgaben beschäftigen und diese effizienter erledigen.

Verbesserte Schlafqualität: Die ständige Reizüberflutung beeinträchtigt unsere Schlafqualität erheblich. Zudem wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterdrückt, wenn wir uns künstlichem Licht aussetzen. Durch eine digitale Entgiftung kann sich unsere Schlafqualität wieder verbessern. Das ermöglicht uns, besser ein- und durchzuschlafen.

Emotionale Reflexion: Durch die Pause von digitalen Medien wird die Flut an Informationen gestoppt. Das erleichtert uns, den Fokus auf uns selbst zu richten. Dadurch können wir unsere Emotionen besser spüren und sie leichter annehmen. Wir haben mehr Zeit um über unsere Gedanken und Ideen nachzudenken und schaffen Platz für neue Einsichten. Ein persönlicher Erfahrungsbericht zeigt eindrucksvoll, wie eine bewusste digitale Auszeit dabei helfen kann, innere Unruhe und emotionale Konflikte zu überwinden.

Stärkung der Beziehungen: Während eines digitalen Detox schaffen wir Raum, um unsere Beziehungen zu stärken. Wir haben mehr Zeit, sind präsenter für die Menschen um uns herum und können tiefere Verbindungen aufbauen.

Förderung der Kreativität: Wenn wir uns von digitalen Ablenkungen befreien, schaffen wir Raum für freies Denken und kreative Ideen. Kreativität bereichert unser Leben, weil es uns ermöglicht neue Wege zu gehen und über uns hinauszuwachsen.

App Icons auf Smartphone erschweren digitales Fasten

7 effektive Tipps für deine digitale Auszeit

1. Digitale Detox Phasen: Plane regelmäßig Zeiten und Orte ein, wo du komplett auf digitale Medien verzichtest. Lass die digitale Auszeit zum Ritual werden, etwa beim Essen oder beim Treffen mit den Freunden. Dabei kannst du die Zeit bewusst nutzen, um dich zu erholen, die Offline Welt zu genießen und deine Beziehungen zu stärken.

2. Auszeit vom Bildschirm: Setze dir mit einem Handy Detox feste Zeiten für die Nutzung digitaler Geräte. Für dein Smartphone und Tablet kannst du Apps nutzen, um deine Bildschirmzeit im Blick zu haben oder dir ein Zeitlimit für die Nutzung festlegen. Die Anwendungen finden sich in den Einstellungen und heißen bei Android „Digitales Wohlbefinden“ und bei iOS „Bildschirmzeit“.

3. Gehe Offline Aktivitäten nach: Du kannst deine Zeit sinnvoll gestalten, indem du digitale Beschäftigungen durch Freizeitaktivitäten wie Sport, Gartenarbeit oder kreative Hobbys ersetzt. Nutze das digitale Fasten doch als Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren. Schließlich ist man nie zu alt, um ein neues Hobby zu entdecken!

4. Mache einen Digital Detox Urlaub: Genieße deinen nächsten Urlaub ganz ohne Smartphone oder technische Ablenkungen. Versuche, während dieser Zeit auf den Konsum digitaler Medien zu verzichten. Im Vorfeld kannst du eine neue Mailboxansage aufnehmen und eine automatische E-Mail-Antwort einrichten. Dadurch kannst du die Menschen bitten, sich erst nach deiner digitalen Auszeit wieder bei dir zu melden. So verhinderst du, dass unmittelbar nach deinem digitalen Detox wieder Stress aufkommt.

5. Sortiere Apps aus: Brauchst du wirklich alle Anwendungen, die du nutzt? Sind sie eine Bereicherung für dich oder kannst du vielleicht auf die eine oder andere App verzichten? Was dir keinen Mehrwert bringt, sollte deine wertvolle Zeit nicht rauben.

6. Schalte Push-Benachrichtigungen aus: Deaktiviere Push-Benachrichtigungen auf deinen Geräten. Dadurch verringerst du die Ablenkungen und deinen Drang alle paar Minuten aufs Smartphone zu schauen.

7. Nutze Meditation und Achtsamkeit: Meditation und Achtsamkeit unterstützen dich dabei, deinen Geist zu beruhigen und deine Konzentration auf den gegenwärtigen Moment zu richten. Durch regelmäßige Meditation lernst du, die Stille bewusst auszuhalten, während du gleichzeitig deine Wahrnehmung und Konzentration trainierst. Dadurch wirst du weniger anfällig für die Ablenkungen, die durch digitale Medien entstehen. Diese Übungen fördern einen bewussten und achtsamen Umgang mit digitalen Technologien.

Fazit

Digital Detox bietet zahlreiche Vorteile und lässt sich einfach in deinen Alltag integrieren. Das digitale Fasten regt dazu an, über den eigenen Medienkonsum nachzudenken und fördert einen bewussteren Umgang mit Technologien. Du kannst starten, indem du dir kleine Pausen von der digitalen Welt nimmst und beobachtest, wie sich die Auszeiten positiv auf dein Wohlbefinden auswirken.

Wenn du mehr über die digitale Auszeit erfahren möchtest, dann kannst du dir unsere Podcastfolge zu dem Thema anhören. Dort führen wir ein Interview mit Christina Feirer, die als Coach für Digital Detox arbeitet. In unserem Artikel Dopamin Detox erfährst du, wie sich das digitale Fasten auf dein „Glückshormon“ Dopamin auswirkt.

Dieser Artikel wurde verfasst von Mandy Heinrichs

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Quellen

Quellen:

Forsa Studie – Media Activity Guide 2023

Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik / Prof. Dr. Dirk Windemuth – Digitale Reizüberflutung: Wenn das Handy überfordert

Marion Lepold / Monika Ullmann – Digitale Medien in der Kita (Alltagsintegrierte Medienbildung in der pädagogischen Praxis)

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