Rezept fürs Glücklichsein

Veröffentlicht am
14 August 2024
Zuletzt aktualisiert
14 August 2024

Kann man Glücklichsein lernen? Wir alle streben danach, doch oft scheint es unerreichbar. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, was es bedeutet, inneres Glück zu finden. Wir zeigen dir, wie du durch bewusste Entscheidungen und Handlungen jeden Tag dein Wohlbefinden steigern kannst. Dabei erkunden wir die Geheimnisse der kleinen Glücksmomente und begleiten dich auf deinem ganz persönlichen Weg zum Glück.

Was bedeutet glücklich sein?

Jeder hat seine eigene Vorstellung davon, was es bedeutet, glücklich zu sein. Im Allgemeinen, meinen wir damit jedoch das subjektive Wohlbefinden und die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. Ob wir glücklich sind, wird maßgeblich davon beeinflusst, ob positive oder negative Gefühle in unserem Alltag überwiegen.

Unsere Gefühle sind zu einem großen Teil von unseren Bewertungen und Erwartungen an das Leben abhängig. Wir können bewusst entscheiden, worauf wir unseren Fokus richten und damit unser Fühlen und Denken lenken. Wenn wir lernen, mit einem aufmerksamen Blick und Dankbarkeit im Herzen durchs Leben zu gehen, dann wählen wir aktiv den Weg des Glücklichseins.

Was ist der Unterschied zwischen Glück und Glücklichsein?

Mit Glück meinen wir meist einen glücklichen Zufall von außen, den wir selber nur schwer beeinflussen können. Glück zu haben, bereitet uns oft nur kurzfristig Freude. Glücklichsein beschreibt im Gegensatz dazu, einen längerfristigen Zustand, mit dem wir unser Wohlbefinden und unsere Lebensfreude beschreiben. Auf das Glücklichsein können wir aktiv Einfluss nehmen.

Glück und Glücklichsein lösen auf körperlicher Ebene die gleichen Hormone in uns aus. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Dauer des jeweiligen Zustands und der Möglichkeit, selber aktiv zu werden, um unser Wohlbefinden zu steigern. Wer dauerhaft unglücklich ist, dem wird auch das kurzfristige Vergnügen von Glück nicht zu einem glücklichen Menschen machen.

Vierblättriges Kleeblatt als Symbol für Glück

Die Chemie des Glücklichseins

Unsere Hormone und Botenstoffe steuern zu einem großen Teil, wie wir uns fühlen. Besonders wichtig für unser emotionales Wohlbefinden sind die sogenannten „Glückshormone“. Es gibt sechs Hormone die unser Glücksempfinden und damit unser Glücklichsein beeinflussen, die vier bekanntesten sind: Dopamin, Serotonin, Endorphine und Oxytocin.

Untersuchungen zeigen, dass ein Mangel oder Ungleichgewicht der Glückshormone das Risiko für Erkrankungen wie Depressionen, Burnout und Angstzustände erhöhen. Wenn unsere Hormone aus dem Gleichgewicht geraten, kann unsere Lebensqualität stark darunter leiden.

Glückshormone steigern

Wir können aktiv zur Unterstützung unserer Glückshormone beitragen und damit unser Wohlbefinden fördern. So geht’s:

Ausreichend Tageslicht: Sonnenlicht ist wichtig, um unsere Serotoninproduktion anzuregen. Es wirkt stimmungsaufhellend, fördert unsere Gesundheit und unterstützt zudem unseren natürlichen Tag und Nacht Rhythmus. Aus diesem Grund fühlen sich viele Menschen im Frühling und Sommer glücklicher.

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft: Bewegung und Sport fluten unseren Körper regelrecht mit Glückshormonen. Wir können die Serotonin und Dopamin Ausschüttung ankurbeln, während gleichzeitig Endorphine freigesetzt werden. Entscheidend ist eine regelmäßige körperliche Aktivität, idealerweise an der frischen Luft. Ob wir uns für Joggen, Fahrradfahren oder Yoga entscheiden, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist, dass wir eine Aktivität finden, die uns wirklich Spaß macht.

Ausgewogene Ernährung: Bei unserer Ernährung ist es wichtig, auf die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren und der Aminosäure L-Tryptophan zu achten. Beide können vom Körper nicht selber produziert werden, sind jedoch für die Serotoninbildung wichtig. Omega-3-Fettsäuren finden sich in pflanzlichen Ölen wie Rapsöl, Leinöl und Walnussöl, während L-Tryptophan in Lebensmitteln wie Haferflocken, Sonnenblumenkerne und Eiern enthalten ist. Eine ausgewogene Ernährung trägt entscheidend zu unserer Gesundheit bei. Wer sich gesund und fit fühlt, kann sein Glücksempfinden auf natürliche Weise steigern.

Positive soziale Interaktionen: Zwischenmenschliche Beziehungen machen glücklich und sind eine der wichtigsten Quellen für unser Wohlbefinden. Durch positive soziale Interaktionen entsteht ein Gefühl von Verbindung und Zugehörigkeit. Dabei spielt nicht nur der Kontakt zu Partnern, Freunden und Familie eine Rolle, sondern auch die kurze Begegnung mit den Nachbarn oder dem Postboten. Wenn wir unserem Gegenüber bewusst Aufmerksamkeit schenken und ihm mit Freundlichkeit begegnen, tun wir nicht nur ihm etwas Gutes, sondern bereichern auch unser eigenes Leben.

Körperkontakt: Körperkontakt fördert ein Gefühl von Geborgenheit und Zufriedenheit. Durch Umarmungen, Kuscheln und Küssen können wir das als „Kuschelhormon“ bekannte Oxytocin erhöhen. Doch nicht nur menschliche Berührungen sind von Bedeutung, auch das Streicheln von Tieren hat einen positiven Einfluss auf unseren Hormonspiegel. Diese einfachen Gesten der Zuneigung sind wertvolle Quellen des Glücks in unserem Alltag.

Achtsamkeit und Meditation: Forscher haben herausgefunden, dass Achtsamkeit und Meditation ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf unsere Hormone ausüben. So kann durch eine regelmäßige Meditationspraxis die Produktion von Dopamin gesteigert und gleichzeitig die Ausschüttung des „Stresshormons“ Cortisol reduziert werden.

Frau sitzt mit Klangschale auf Boden und fördert ihr Glücklichsein mit Meditation und Achtsamkeit

Was ist Glücksforschung?

Die Glücksforschung ist ein relativ junges Forschungsfeld, das sich intensiv mit der wissenschaftlichen Untersuchung und Erforschung von Glück und Zufriedenheit auseinandersetzt. Der bekannteste Teilbereich dieser Forschung ist die Positive Psychologie. Sie konzentriert sich darauf, wie die individuellen Stärken und Ressourcen der Menschen gezielt gefördert werden können, um ihr Wohlbefinden zu steigern. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, die ein erfülltes und glückliches Leben ermöglichen. Durch die Erkenntnisse der Glücksforschung können Menschen lernen, ihre Lebensqualität aktiv zu verbessern und ihre persönlichen Potenziale voll auszuschöpfen.

In welchem Alter sind wir am glücklichsten?

Die gute Nachricht ist: Den meisten von uns stehen die glücklichsten Jahre noch bevor! Studien zeigen, dass unser Glücksempfinden und unsere Lebenszufriedenheit im Allgemeinen mit steigendem Alter und wachsenden Erfahrungen zunimmt. Laut einer Untersuchung in der Fachzeitschrift Psychological Bulletin sind Menschen im Alter von 70 Jahren am glücklichsten. Danach kann die Lebenszufriedenheit aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen jedoch wieder abnehmen.

Älteres Paar läuft Händchenhaltend durch Stadt und teilt einen Glücksmoment

Glücklichsein lernen

Finde heraus, was dich glücklich macht: Was uns glücklich macht, ist so individuell und einzigartig wie unser eigenes Leben. Nimm dir einen Moment Zeit, um bewusst darüber nachzudenken, was dich wirklich glücklich macht. Das können bestimmte Orte, besondere Menschen oder sogar materielle Dinge sein – oder vielleicht etwas ganz anderes. Egal, was es ist, finde es und schaffe Platz dafür in deinem Alltag.

Nimm dir Zeit, für Dinge, die dir gut tun: Wenn du weißt, was dir guttut und dich glücklich macht, dann nimm dir bewusst Zeit dafür – und zwar nicht nur gelegentlich, sondern regelmäßig. Wenn du denkst, keine Zeit dafür zu haben, frag dich: Ist das wirklich so? Oder habe ich vielleicht falsche Prioritäten gesetzt?

Lerne „Nein“ zu sagen: Ein „Nein“ zu jemand anderem ist oft ein „Ja“ zu uns selber und unseren Bedürfnissen. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren, denn nur wer auf seine emotionalen und körperlichen Kapazitäten achtet, kann wirklich für sich selbst sorgen und ein zufriedenes Leben führen. Indem wir uns selbst Priorität einräumen, schaffen wir die Grundlage für ein gesundes und authentisches Miteinander.

Tue anderen Gutes: Wenn du anderen hilfst oder ihnen Gutes tust, bereitet das nicht nur ihnen Freude, sondern auch dir selbst. Es ist nachweislich erwiesen, dass selbstloses Handeln das eigene Glück und die Zufriedenheit steigert, da du mit deinen Taten einen positiven Beitrag leistest und deinem Leben einen tieferen Sinn verleihst. Darüber hinaus wirkt Positivität ansteckend: Deine guten Taten inspirieren andere, ebenfalls freundlich zu handeln. Das kann eine Kettenreaktion des Wohlwollens auslöse. So entsteht eine Gemeinschaft, in der gegenseitige Unterstützung und Freude zum Alltag gehören.

Übe dich in Dankbarkeit: Dankbarkeit zählt zu den größten Quellen des Glücks. Indem wir unseren Fokus bewusst auf die Dinge lenken, für die wir dankbar sind, steigern wir nachweislich unser Wohlbefinden und unsere Lebensfreude. Du kannst Dankbarkeit ganz einfach in deinen Alltag integrieren, indem du deinen Mitmenschen häufiger ein aufrichtiges „Danke“ sagst, besonders für die kleinen Handlungen und Momente. Dankbarkeit stärkt nicht nur deine Bindungen, sondern fördern auch vertrauensvolle Beziehungen. Eine weitere effektive Methode ist ein Dankbarkeitstagebuch: Nimm dir jeden Abend einen Moment Zeit, um mindestens drei Dinge zu notieren, für die du an diesem Tag dankbar warst. So schärfst du dein Bewusstsein für das Positive in deinem Leben.

Erfreue dich an den kleinen Glücksmomenten: Der wahre Schatz des Lebens verbirgt sich häufig in den kleinen Dingen. Ein Lächeln, ein unerwartetes Kompliment oder eine liebevolle Geste der Aufmerksamkeit. Diese kleinen Glücksmomente bereichern unser Leben auf vielfältige Weise, doch oft bleiben sie uns in der Hektik des Alltags verborgen. Gehe mit offenen Augen durch dein Leben und halte Ausschau nach all den kleinen Augenblicken des Glücks. Wenn du beginnst, deine Aufmerksamkeit auf die kleinen Momente zu lenken, dann wirst du erstaunt sein, wie viele es davon tatsächlich gibt.

Lebe im Hier und Jetzt: Oft sind wir gedanklich in der Zukunft oder Vergangenheit gefangen und verpassen dabei den gegenwärtigen Moment. Wir ärgern uns, machen uns Sorgen und schmieden Pläne. Den Weg zum Glücklichsein finden wir, wenn wir den Pfad unserer Gedanken verlassen und unsere Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt richten. So können wir die kleinen Wunder und Glücksmomente, die uns täglichen begegnen viel besser wahrnehmen und genießen.

Akzeptiere deine Gefühle: Das Leben verläuft nicht immer nach unseren Vorstellungen. Dauerhaft glücklich und zufrieden zu sein, ist eine unrealistische Erwartung an uns und unser Leben. Negative Gefühle sind genauso wichtig wie positive – ohne die einen könnten die anderen nicht existieren. Sie zu verdrängen, führt langfristig nur zu einer Verschlimmerung deiner Empfindungen. Es ist wichtig, negative Gefühle anzunehmen, sie bewusst zu fühlen und dann wieder loszulassen. Indem wir Gefühle zulassen, schaffen wir Raum für Heilung. Gleichzeitig ist es hilfreich, Krisen und Herausforderungen als Chance für persönliches Wachstum zu betrachten. So können wir auch in schwierigen Zeiten einen optimistischen Blickwinkel bewahren.

Fazit

Unser Glück und unsere Zufriedenheit sind in einem hohen Maße von uns selber beeinflussbar. Auf körperlicher Ebene können wir unsere Glückshormone durch ausreichend Sonnenlicht, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft fördern. Auf emotionaler Ebene tragen das Üben von Achtsamkeit und Dankbarkeit zu unserem Wohlbefinden bei. Indem wir im Hier und Jetzt leben und die kleinen Glücksmomente wertschätzen, können wir ein erfülltes und glückliches Leben führen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Mandy Heinrichs

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Quellen

Quellen:

Studie Psychological Bulletin

Schlossparkklinik Dirmstein/Pfalz – Glückshormone & Co.

Max-Planck-Gesellschaft – Haaranalysen zeigen: Meditation verringert Langzeitstress

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