Meditationshaltung

Veröffentlicht am
7 Juli 2019
Zuletzt aktualisiert
16 Dezember 2023

Hast du Probleme bei der richtigen Körperhaltung beim Meditieren? Dann haben wir hier den perfekten Artikel für dich. Wir geben dir passende Tipps, um deine Meditationshaltung verbessern zu können. Viel Spaß beim Lesen!

Die meisten Menschen bevorzugen es, wenn sie bei der Meditation sitzen. Eine der ersten Schwierigkeiten, denen wir beim Meditieren begegnen, ist die Körperhaltung, die wir einnehmen sollen.

Oft beschäftigen wir uns während der Meditation so sehr damit, wie wir sitzen, dass wir gar nicht wirklich zum eigentlichen Meditieren kommen. Daher lohnt es sich, im Vorfeld Unklarheiten aus der Welt zu schaffen. So haben wir eine Ablenkung weniger.
Was die Meditationshaltung angeht, können etliche Fragen auftauchen:

Ist es in Ordnung, auf einem Stuhl zu sitzen? Kann man im Liegen meditieren? Darf ich mich anlehnen? Was mache ich mit meinen Händen? Meditiere ich mit offenen oder geschlossenen Augen? Muss ich den Lotussitz können? Usw.

Es gibt viele Arten der Meditation: Geh-Meditation, Qi-Gong, Yoga etc. In diesem Artikel möchte ich mich aber auf Sitzmeditation beschränken und dort genauer auf die Meditationshaltung eingehen. Andere Blogposts haben sich schon mit Themen wie Achtsamkeit, der Wirkung von Meditation oder achtsamem Essen beschäftigt, wenn du dich also hierfür interessierst, stöbere gerne ein wenig!

Jetzt aber zurück zur Sitzmeditation.

Meditationshaltung – Bewegungslos verharren ist kein Muss

Generell gilt: selbst wenn du dich für eine Körperhaltung entscheidest, musst du nicht auf Teufel komm raus in dieser Position bleiben. Wenn das Bein mal einschläft, kann man das schon aushalten, aber man muss keine Schmerzen durchstehen. Die Körperhaltung sollte die Meditation unterstützen und uns nicht zusätzlich ablenken. Solltest du also einmal die Position ändern müssen, kannst du das selbstverständlich tun. Versuche, deine Position dann langsam und achtsam zu verändern, insbesondere wenn du mit anderen Menschen gemeinsam meditierst, die du nicht stören möchtest.

Was die eigentliche Meditationshaltung angeht, sollte sie gemütlich genug sein, dass du geistig entspannt sein kannst, aber nicht so gemütlich, dass du schläfrig wirst. Daher empfiehlt es sich nicht, liegend zu meditieren, sondern im Sitzen. Und im Sitzen ist es entsprechend besser, sich nicht anzulehnen.

Worauf sollte man bei der Meditation sitzen?

Auf dem Stuhl

Philipp Pham (der Gründer von Mindfulife) meditiert auf einem Stuhl mit einer entspannten Körperhaltung.

Das bedeutet, dass du, solltest du auf einem Stuhl sitzend meditieren, zur vorderen Stuhlkante rutschst. Dadurch fällt es leichter, sich nicht anzulehnen. 
Außerdem kippt dadurch das Becken etwas nach vorne, was es erleichtert, die Wirbelsäule aufzurichten. Dasselbe gilt für das Sitzen auf dem Boden: Es empfiehlt sich, auf einem Meditationskissen, einem Schemel, Block, o.ä. zu sitzen und dadurch das Becken etwas zu kippen und die Wirbelsäule zu entlasten. 
Wenn du dich entscheidest, auf einem Stuhl zu sitzen, sollten beide Füße parallel und vollständig auf dem Boden stehen. Dadurch sitzt du stabil und kannst entsprechend deine Aufmerksamkeit einfacher stabil halten.

Oder doch lieber auf dem Boden?

Philipp Pham meditiert auf dem Boden im Fersensitz mit geschloßenen Augen und in einer aufrechter Körperhaltung.
Philipp Pham meditiert auf dem Boden im kreuzbeinigen Sitz mit geschloßenen Augen und in einer aufrechter Körperhaltung.

Wenn du auf dem Boden sitzt, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder sitzt du in einer Variation des Fersensitzes oder in einem Kreuzbeinigen Sitz. Im Fersensitz liegen die Ober- auf den Unterschenkeln, die Knie zeigen nach vorne, die Füße zurück und die Schienbeine liegen auf dem Boden auf.

Im kreuzbeinigen Sitz gibt es verschiedenste Variationen (Lotussitz, Schneidersitz etc.). Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Hauptsache, dein Sitz ist stabil und unterstützt die geistige Entspannung und Konzentration. Es bietet sich eventuell an, auch die Knie durch Kissen/Decken zu unterstützen, um so die Knie zu schützen. 
In beiden Variationen (Fersensitz oder kreuzbeiniger Sitz) kannst du dein Becken durch Kissen, Decken, etc. erhöhen. Hier kannst du die Höhe variieren und so über die Zeit deine persönlich optimale Sitzhöhe herausfinden.

Viele Meditationskissen haben daher die Möglichkeit, Material zu entnehmen, um so das Kissen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Wohin mit den Händen?

Nachdem dein Sitz nun stabil und möglichst gemütlich und deine Wirbelsäule entlastet und aufrecht ist, stellt sich als Nächstes die Frage nach den Händen. In verschiedenen spirituellen Traditionen werden sogenannte Mudras (Handhaltungen) genutzt, um bestimmte Ziele in der Meditation zu verfolgen (z. B. Stärkung der Konzentration, Erhöhung der Energie etc.).

Eines der berühmtesten ist das Mudra, bei dem sich Daumen und Zeigefinger berühren und die anderen drei Finger ausgestreckt sind. Das ist eine Wissenschaft für sich und bei Interesse darf hier gerne tiefer in die Materie eingetaucht werden. Wir möchten uns in diesem Artikel aber auf das bloße Ablegen der Hände reduzieren.

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Auch hier kannst du wieder ausprobieren, was sich für dich gerade gut anfühlt. Entweder legst du deine Hände im Schoß ab, oder auf die Knie (Handflächen entweder nach oben oder nach unten).

Der Kopf ist in der Verlängerung der Wirbelsäule und leicht gesenkt. Der Mund ist weder ganz geöffnet noch komplett geschlossen, die Kiefermuskulatur ist locker. Wir versuchen, das Gesicht entspannt zu halten – Augenbrauen und Stirn sind entspannt. 

Geschlossene Augen bei der Meditation

Als letzten Punkt möchten wir auf die Augen eingehen. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten: Die Augen sind entweder geschlossen oder leicht geöffnet. Beides hat seine guten Gründe. Gerade Einsteiger:innen werden leicht abgelenkt und meditieren daher gerne mit geschlossenen Augen. Dadurch wird nicht nur die Ablenkung reduziert, die anderen Sinne werden auch „geschärft“. So fällt es beispielsweise leichter, den Atem wahrzunehmen, der oft als Meditationsobjekt genutzt wird.

Insbesondere mit etwas mehr Übung empfiehlt es sich, mit leicht geöffneten Augen zu meditieren. Dadurch ziehen wir keine Grenze zwischen Meditation und dem „echten Leben“. So fällt es auf Dauer leichter, die Vorteile der Meditation in den Alltag „mitzunehmen“ und auch während des Tages eine achtsame Haltung einzunehmen.
Wenn du dich dafür entscheidest, mit leicht geöffneten Augen zu meditieren, ist dein Blick leicht gesenkt. Die Augen fokussieren nichts, sondern blicken in den leeren Raum. Hier ist es wichtig, dass der Blick entspannt ist. Es ist also auch kein Problem, wenn die Augen doch einmal den Boden vor uns fokussieren. Die Aufmerksamkeit sollte aber nicht beim Blick sein, sondern weiterhin beim Objekt der Meditation, oft dem Atem.

Unspezifisch, aber wahr – falsch machen geht nicht

Wie bereits erwähnt, gibt es in der Körperhaltung während der Meditation kein Richtig oder Falsch. Probiere aus, was für dich am besten passt. Oft ist das auch tagesabhängig – was an einem Tag passt, ist an einem anderen Tag vielleicht nicht die richtige Position für dich. Am wichtigsten ist, dass deine Position dich darin unterstützt, entspannt und konzentriert zu sein. Genau nach diesem Kriterium solltest du bei der Meditation sitzen, damit du dich weniger mit der Meditationshaltung beschäftigen musst und einfacher meditieren kannst.

Weiterlesen

Wenn du immer noch Interesse am Thema Meditationshaltung und Gesten hast, dann haben wir hier den passenden Beitrag zum Thema Mudras für dich. Wir wüschen dir viel Spaß beim Lesen und hoffen, dass wir uns dort sehen!

Online meditieren mit der Mindclub App

Wenn du das Meditieren selbst ausprobieren willst, heißen wir dich in unserer Mindclub App herzlich willkommen. Bequem von Zuhause aus kannst du an einer unserer zahlreichen von Expert:innen geleiteten live Meditation-Sessions oder Audio-Meditationen teilnehmen.

Wir freuen uns auf dich!

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